Der Fall “Panama Papers” – veröffentlichte Dokumente über Personen, die eine Firma in Panama besitzen/betreiben oder unterhalten. In den Medien ganz groß, das Geschrei noch viel größer doch am größten ist die Naivität jener, die am lautesten schreien.
Panama gilt zum einen als eine Art Steueroase zum anderen als ein Firmenstandort mit einer gewissen Anonymität – im speziellen gegenüber dem heimischen Fiskus. Solche Konstellationen sind nicht illegal, sofern man einige Eigenheiten beachtet und die Tatsache, dass jemand eine Firmenstruktur wählt, die eine “interessante” Art der Steuerverteilung zulässt auch nicht.
Nicht mehr Steuern bezahlen als notwendig
Im Grunde macht jeder Mensch nämlich dasselbe: Er bezieht seine Ware dort, wo er das beste Preis/Leistungsverhältnis bekommt. Niemand kauft seine Milch absichtlich dort, wo sie am teuersten ist, sondern wird sie dort kaufen, wo der Preis stimmt. Mit Firmenstrukturen verhält es sich nunmal genauso – insofern unterliegen alle demselben Ehrgeiz nicht mehr zu bezahlen als notwendig. Das ist nachvollziehbar und logisch. Da dies jeder auch selbst so macht, darf man es auch nciht bei anderen kritisieren.
Eine Panamafirma kann noch viele weitere Nutzen haben, so kann es beispielsweise durchaus sein, dass die Panamafirma gar kein aktives Geschäft betreibt sondern lediglich der Inhaber von Immobilien ist. Das kann in vielerlei Hinsicht den heutzutage enorm komplexen und kostenintensiven Aufwand eines Immobiliengeschäftes erheblich minimieren.
Man muss sich die Frage stellen, welches Anrecht sich der Staat nimmt, ein und dieselbe Immobilie bei jedem Kauf erneut zu versteuern – mit welcher Grundlage tut er das? Wenn ich heute mein privates Auto verkaufe, dann tu ich das mithilfe eines Kaufvertrages und einer Zahlung. Punkt. Kein Mensch würde auf die Idee kommen, den Privatverkauf seines Privatautos zu versteuern – genau das verlangt aber de Staat bei Immobilien. Kein Wunder, dass sich Immobilienbesitzer Wege suchen diese Ungerechtigkeit zu umgehen.
Eine weitere Tatsache bei einer Panamafirma (die durch die Panama Papers aufgeflogen sein könnte) ist die Tatsache weiterer Steuern oder Verkomplizierungen. Jedesmal, wenn der Heimatstaat ein weiteres Hürdengesetz entwickelt, welches die Wirtschaftlichkeit eines Unternehmens gefährdert wandern weitere Unternehmen ins Ausland ab – völlig legitim. Der Fiskus verliert damit ein großes Stück vom Kuchen und gewinnt .. nichts. Schuld daran sind idiotische Gesetze, die niemandem helfen oder Verteuerungen die keinem was bringen.
Als Beispiel kann man sicherlich die Änderung im Mehrwertsteuergesetz von 2015 sehen. Eine Welle an Abwanderung und Firmenschließungen war das Resultat. Steuerverluste in Milliardenhöhe ausgelöst durch ein idiotisches Gesetz, fundiert auf der Gier und wirtschaftlichen Unfähigkeit von Regierungen.
Eine Person, die eine Panamafirma betreibt stiehlt auch keine Steuern. Wir sprechen allenfalls von Steuern, die es ohne die betreffende Person gar nicht erst geben würde. Es wäre also ein scheinheiliges Argument, dass man solche Personen anprangert. Erst recht, wenn man überhaupt keine Details über die Umstände dieser Firmengründung kennt. Hexenverbrennung par Excellence – darin war Europa schon immer groß.
Vergessen wird dabei, dass die richtig großen Geldbonzen immer noch mehr Steuern pro Jahr bezahlen als ein ganzes Dorf voller Fabrikarbeiter – und dabei auch noch Arbeitsplätze schaffen, die Wirtschaft ankurbeln und damit euch allen euer mehr oder weniger unbeschwertes Leben mit Festanstellung und sozialer Absicherung ermöglichen. Was das alles kostet – das fragt ihr nicht.
Was habt Ihr eigentlich gedacht? Dass Europa die Steuern immer höher und höher ansetzt und alle fleißig, brav und loyal mitlaufen? Das ist nunmal Naiv – ebenso naiv, wie wenn Aldi plötzlich Milch für 10 Euro der Liter verkauft und sich dann wundert, dass keine Milch mehr gekauft wird.
Anonymität
Ein weiterer Punkt in Panama ist die Möglichkeit als Firmeninhaber anonym zu bleiben. Logischerweise begründet man solch einen Wunsch damit auf die ein oder andere Weise Steuern zu sparen. Aus meiner Sicht vollkommen legitim – in der Steuerhölle Europa stellt sich nicht die Frage OB jemand nach Steuersparmöglichkeiten sucht, sondern nur WANN.
Anonymität kann mit dem richtigen Wissen sogar vollkommen gewährleistet bleiben – tatsächlich können die Panama Papers nur einen Bruchteil dessen offenbaren, was tatsächlich vorliegt – und tatsächlich müssen die Panama Papers überhaupt keine aktuelle Situation darstellen. Panama Firmen werden verkauft, weitergegeben und streng genommen muss es keinen Grund geben, dass dieser Verkauf (bzw. der Besitzerwechsel) überhaupt in irgendeiner Weise öffentlich erfasst wird.
Hans M könnte vor 20 Jahren eine Panamafirma gegründet haben die mittlerweile per Privatvertrag an Frank U überschrieben wurde – wenn da jemand schlampig war, dann wurde das nie den dortigen Ämtern mitgeteilt.
Alternativ dazu gibt es in jedem Land auch die Möglichkeit einer Aktiengesellschaft mit einer Einzelaktie – in diesem Fall ist es überhaupt nicht möglich herauszufinden, wer diese Aktie besitzt – völlige Anonymität ist gewährleistet und die Aktie liegt in irgendeinem Safe in irgendeiner Schweizer Bank – und wieder schaut der Fiskus durch die Röhre.
Die Panama Papers sprechen von 1000 Deutschen. Tatsächlich sind es aber sicherlich erheblich mehr – nur, dass die eben nirgendwo auftauchen – warum auch sollte jemand bspw. seine Villa um 5 Millionen kaufen, und neben jährlicher (erheblicher) Grundsteuer auch noch eine viertel Million beim Kauf der Immobilie abdrücken und im Falle des Ablebens seinen Kindern eine weitere Steuerlast von bis zu weiteren 2 Millionen hinterlassen wollen? Mit welcher Rechtfertigung?
Der naive Steuerzahler tut gerade so, als würde man ihm Geld stehlen. Das ist nunmal nicht der Fall – wie bspw. hier zu lesen gibt es sowas wie eine Mehrwertsteuer, die ohnehin die Haupteinnahme von Europa geworden ist – also selbst wenn Frank U einen Porsche mit Schwarzgeld bezahlt bekommt der Staat seine Mehrwertsteuer – insofern geht ohnehin kein Geld verloren. Es sei denn Frank U wandert komplett aus – dann ist auch die ganze Kohle weg, das wiederrum ist allerdings auch nur Resultat dessen, dass der Staat sich für den Steuerzahler unattraktiv gemacht hat – selbst schuld.
Ich kann’s auch ehrlich gesagt nicht mehr hören, dieses ganze Geheuchle von wegen, die Reichen sollten noch mehr Steuern zahlen – ich spreche hier als Unternehmer, der sehr wohl weiß, welche Kosten der Staat einem auferlegt und eigentlich keine Lust hat, die Melkmaschine 24h an der Brust hängen zu haben, während man selbst 7 Tage die Woche arbeitet, Arbeitsplätze bereitstellt und dafür Sorge zu tragen, dass die Mitarbeiter jeden Monat Ihr Geld am Konto haben um Ihr Leben zu führen.
Hört auf die Hand zu beißen, die euch füttert, öffnet die Augen und versucht die Welt um euch herum zu verstehen.
Selbst Steuervorteile nutzen
Jeder von euch nutzt selbst Steuervorteile, wenn er die Möglichkeit dazu hat. Wieso sollte man jenen, die mehr Geld verdienen, diese Möglichkeit verbieten? Was haben euch diese Leute denn getan, dass Ihr Ihnen dasselbe Recht aberkennen wollt, dass Ihr euch auch selber zugesteht?
Jeder kann heute eine Panamafirma gründen – und das kostet nichtmal sehr viel Geld – dahinter steckt aber sehr viel Aufwand, es ist viel Wissen notwendig und für viele wird es überhaupt keinen Vorteil haben. Wer sich dennoch in diesem Bereich informieren möchte, welche Vorteile und Nachteile eine Panamafirma haben kann, der sollte in jedem Fall im Vorfeld mit einem Anwalt oder Steuerberater sprechen und sich darüber aufklären lassen, welche Pflichten auf einen zukommen. Ihr werdet schnell sehen, dass dies keine Sache ist, die man “mal eben” online bucht und dann glücklich Steuern spart – das ist nämlich nicht der Fall
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Persönlich – in Bezug auf eine erdrückende und ungerechtfertigte Steuerlast bei Dingen auf die keine Steuer bestehen sollte (Erbschaft bspw. was soll das? Woher nimmt der Staat das Recht eine Erbschaft zu besteuern, oder einen Immobilienkauf?)
Wie ist eure Meinung dazu? Schreibt doch einen Kommentar wie Ihr über die Panama Hexenverbrennung denkt
Ich lese seit gestern ständig über Nico Rosberg, der ja auch in dieser Liste aufscheinen soll. Lustig ist, dass alle über ihn lästern obwohl überhaupt nicht ersichtlich ist, warum diese Firma existiert.
Ich könnte mir sehr gut vorstellen, dass der Nico seine guten Gründe hat – eventuell hat er ja wirklich statt einer Immobilie nur die haltende Panamafirma gekauft.
Das ist steuerrechtlich eine gute Idee und sofern er in Deutschland alles gemeldet hat auch völlig legitim.
Aber die Hexenverbrennung trifft schon zu
Donnerwetter!
Ich lebe seit 12 Jahren hier auf Gran Canaria.
Finde im Internet einen Artikel über dieses aktuelle Thema, und dessen Author’s seine Kommentare und
Quintessenz mir zu 100% zusagt… und dann noch in einem “kanarischen” Blog!
Entgegen meiner globalen Meinung(Vorurteilen) gibt es hier doch noch einige “normale” Deutsche, die auch das Wort Respekt nicht nur gehört haben!
Die “Panama Papers” (PP) sind genau moderne “Hexenverbrennung”! Absolut richtig!
Die meisten Menschen, mich eingeschlossen, sind nunmal auf den eigenen Vorteil fixiert! Auch sicherlich oft im Bereich der Grauzone!
Wer hat noch nicht das Finanzamt was verschwiegen, beim Versicherungsschaden etwas vergessen oder zugedichtet, beim Knöllchen geflunkert..usw…
Das fängt im kleinen an. 95 oder mehr % der Aktivitäten der PP sind nicht illegal, in keinster Weise.
Gänzlich ausnehmen möchte ich natürlich Terroristen und kriminelle Vereinigungen. Aber die nutzen eher die “seröse”(?) Bankenwelt!
Und Moral? Was ist Moral?
“Moral” assoziiere ich zuerst mit Scheinheiligkeit, Klugscheisserei und Neid!
Jeder Unternehmer, jeder Investor hast das Recht, seine durch Leistung erworbenen Güter zu vermehren, oder für seine Erben zu erhalten.
Firmen in Panana dienen nicht nur der Steuerminimierung, sondern auch einer Verteilung der Gelder auf versch. Riskozonen.
Ich traue nicht mehr Deutschen Banken, vor allem durch unser “EU-Europa”. 0% Sollzinsen, 0% Rezession hört sich gut an??? Ist aber eine tickende Zeitbombe!
Die einzige Gruppe, die gerne durch solche Aufdeckungen wie die PP nun gerne Probleme bekommen kann , sind die Scheinheiligen selbst.
Die predigen: “Nein, ich nicht, ich nie! Sowas darf mann nicht”. Und dann sind wir bei Politikern, den Banken selber und der Kirche!
“Ich kann’s auch ehrlich gesagt nicht mehr hören, dieses ganze Geheuchle” Ja, genauso ist! Sowas unterschreibe ich!!!
PS: ich würde gerne mal die Meinung des Authors zum Thema “Jan Böhmermann”/Bundesregierung wissen.
Ich habe nämlich etwas Angst, weil ich vergessen habe,
“Kim Jong Un”(Nordkorea) zum Geburstag zu gratulieren.
Gibt es eineGesetz wie “Die Pflicht des Deutschen(A….hkriecher) bei Ehrentagen ausländischer Regierungsoberhäupter”.
LG Peter/CDR
Hallo Peter und danke für Deine erbauenden Wort – Als IT-ler liegt es mir vermutlich im Blut Dinge und Ihre Abläufe zu ergründen. Das Leben zu “debuggen”.
Die Böhmermann Affäre geht mir ehrlich gesagt eher am A.. vorbei. Auch die Frage wann und ob Satire an Ihre Grenzen stösst sollte eine Frage des gesunden Menschenverstandes sein, die man genauso wenig “testen” muss wie die Frage ob man Kopfschmerzen bekommt, wenn man mit Absicht Kopf voran gegen eine Wand läuft. Hat keinen Nutzen, bringt nur Nachteile. Insofern ein Haufen mediales Gerummel und mal weider kümmert sich die Politik um Nichtigkeiten die für niemanden wichtig sind. Es wurde eben (vermutlich) ein Gesetz verletzt (§ 103 StGB) und ein Rechtsstaat muss dem nunmal nachgehen. Kostet ein Haufen Geld, Zeit und bringt nix, außer dass der Paragraf eventuell entfernt wird. Sehe nicht, warum das in diesem Ausmaß notwendig war und welchen Vorteil es für die Gesellschaft in der EU-Diktatur ( so ist es nunmal, Artikel dazu folgt) hat.
§103 StGB ist nicht ganz klar definiert ob sich das Staatsoberhaupt im Inland aufhalten muss