Heute ein unüblicher Post in diesem Blog, aber weil ich das heute gemacht hab und andere eventuell eine hilfreiche Anleitung gebrauchen können gibt’s heute mal diesen Beitrag zum Wechsel der Wasserpumpe und des Thermostats beim BMW Z3 bzw. vermutlich auch den anderen BMW 6 Zylindern (die sind wohl alle ähnlich)
Mindestens benötigtes Werkzeug:
- 10er Nuss
- 10er Langnuss (oder kurze Verlängerung)
- 11er Nuss
- 13er Nuss
- 32er Schlüssel
- Hammer
- 10er Ringschlüssel
- 6er Nuss
- alten 4er Inbus (oder ähnliches)
Erstmal ausbauen
Den Wagen mit dem Bordwagenheber beifahrerseitig hochbocken. So kommt man von unten an den unteren Kühlschlauch, diesen mit der 6er Nuss öffnen und das Kühlmittel in einen Kübel ablassen (da sprudeln schätze ich 3-5 Liter raus.
Als nächstes den oberen Kühlschlauch am Kühler lösen (2 Schlauchschellen wieder 6er Nuss) und ausbauen. Jetzt kommt man ganz gut an den Viskolüfter ran
Der Viskolüfter hat ein Linksgewinde – damit er sich durch die Drehung des Lüfters nicht löst – ihr müsst also im Uhrzeigersinn aufschrauben (wenn ihr vor dem Wagen steht), also umgekehrt wie sonst.
Am einfachsten geht das indem Ihr den Schlüssel auf die große Mutter ansetzt und dann mit dem Hammer solange leicht auf den Schlüssel schlagt, bis sich die Schraube löst. Ist eigentlich nicht schwierig, einfach immer leicht draufschlagen, mehr braucht es nicht. Ihr spürt sofort, wenn sich die Schraube löst.
Die Schraube dann abschrauben – das dauert eine kurze Weile.
Den Lüfter könnt ihr jetzt nach oben herausnehmen, eventuell ist das Wasserpumpenrad im Weg, daher – wenn ihr davor steht – einfach nach oben rechts rausfädeln – es geht.
Eventuell kann man auch vorher den Kühler rausnehmen, aber das war mir zu fummelig, daher zuerst den Lüfter.
Jetzt kann man die Klammern oben links und rechts am Lüfter lösen. Dazu hab ich einen Schlitzschraubendreher genommen und mittig in der Klammer in die Aussparung gesteckt, jetzt den Schrauber zum Körper ziehen und den Klipp nach oben öffnen. Vorsichtig vorgehen, damit sie nicht brechen.
Vom Kühler geht noch ein dünnerer Kühlschlauch an die Seite des Motors – ich hab diesen am Motor gelöst (wieder Schelle) – man kommt hier eher nicht gut hin, es ist ne Fummelei, aber es geht. Merkt euch, wie genau der Schlauch verlegt ist, er geht relativ mittig durch die Anbauteile, beim Einbauen darauf achten, da es dort einige scharfe Kanten gibt und man den Schlauch ja nicht beschädigen will.
Der Kühler ist jetzt frei und kann nach oben einfach herausgehoben werden – am besten diesen direkt mit Schlauch oder ähnlichen durchspülen und auf Beschädigungen prüfen.
Jetzt kommt man bereits sehr gut an die restlichen Teile dran – jetzt kann man direkt den Riemen abbauen – dazu nimmt man diesen in die Hand und zieht fest daran – dadurch bewegt sich die Spannrolle bis sich 2 Löcher motorseitig treffen, durch die man einen alten Inbus stecken kann um den Spanner zu arretieren. Danach ist der Riemen locker und kann einfach abgenommen werden.
Macht euch eventuell ein Foto vom montierten Riemen, dann könnt ihr später nachsehen wir er montiert war.
Oberhalb des Thermostatgehäuses findet sich eine Art Metallbügel dessen untere Schraube auch am Gehäuse befestigt ist. Dieser muss gelöst werden, dass ist oben eine 11er Mutter und unten einer 13er Schraube. Der Bügel ist dann locker und das reicht auch schon für unseren Zweck.
Als nächstes kann man die 4x10er Thermostatgehäuse – Schrauben öffnen. Die sind versenkt also braucht man eine Langnuss oder eine kurze Verlängerung für eine normale Nuss.
Das Gehäuse kann nun einfach abgezogen werden – hier kommt wieder etwas Kühlwasser raus.
Als nächstes bauen wir das Pumpenrad ab. Hierzu nehmen wir uns eine 10er Nuss und einen 10er Ringschlüssel. Den Ringschlüssel nehmen wir zum Gegenhalten, also Anlegen und an der Achse kontern .. ihr kriegt das sicher raus.
Wenn ihr jetzt auf die Pumpe seht, dann seht ihr 4x10er Muttern und 2 unbelegte Löcher mit Gewinde. In diese leeren Löcher kommen nachher je 1 Schraube vom Pumpenrad hinein, wenn man die dann anzieht, drückt sich die Pumpe aus dem Motor heraus.
Vorher natürlich die 4 Muttern der Pumpe abschrauben.
Und das war’s auch schon, es ist alles ausgebaut und jetzt kann man reinigen bzw. die Neuteile einbauen.
Zuerst die Pumpe
Die Dichtung in die Pumpe einsetzen und mit ein wenig Fett einstreichen, damit sie besser hineinrutscht. Jetzt drückt man die Pumpe soweit in den Motor, dass man die 4 Muttern ansetzen kann – danach einfach über Kreuz Stück für Stück anschrauben. Die Pumpe drückt sich so wieder selbst auf Ihren Platz.
Thermostat
Hier muss man denk ich nicht viel erklären, Thermostat mit Dichtung einsetzen und Gehäuse drauf setzen – eventuell die rote Dichtung erneuern, die ist bei einem neuen Thermostat nicht mit dabei. (Ich hab etwas Dichtmittel zugegeben, weil keine Original Dichtung lagernd war, geht auch)
Dann wieder die 4 Schrauben mit der Langnuss einsetzen und den Bügel wieder festschrauben – immer schön versetzt, damit es nicht zu Spannungen kommt.
Dann wieder das Pumpenraud aufschrauben – hier muss man anders Gegenhalten aber der grundlegende Vorgang ist derselbe,
Als nächstes wird der Riemen wieder aufgelegt, keine große Sache, danach wieder ziehen bis man den Inbus rausziehen kann und die Sache ist erledigt. Nicht extra zu erwähnen, dass man den Riemen vorher auf korrekten Sitz überprüfen sollte. Ist eh klar.
Beim Einsetzen des Kühlers ist die größte Schwierigkeit eigentlich das Einfädeln und Festziehen des Schlauches, der zum Motor geht, der Rest bedarf eigentlich keiner weiteren Erklärung.
Jetzt alle anderen Schläuche wieder dran, was keine große Hexerei ist. Fertig!
Befüllen / Entlüften
Im übrigen gibt es dazu bereits einige Anleitungen im Internet – ich kann nicht sagen ob ich hier alles richtig mache, daher im Zweifelsfall auch andere Anleitungen lesen.
So – jetzt muss natürlich wieder Kühlmittel rein. Idealerweise bockt ihr den Wagen vorne auf, damit der Ausgleichsbehälter der höchste Punkt ist – ich hab den Wagen dafür auf eine schräge Fläche (Rampe) gestellt.
Die Entlüftungsschraube öffnen. Erstmal solange Flüssigkeit in den Ausgleichsbehälter füllen bis nix mehr rein geht. Immer schön warten, dass es nachfließen kann. Irgendwann geht dann nix mehr rein.
Ich persönlich habe jetzt mit Lungenkraft in den Ausgleichsbehälter gepustet, das drückt noch jede Menge Luft raus.
Danach (Heizung auf Heiss und Stufe 1 des Lüfters) den Motor kurz starten und leichte Gasstöße geben, da sollte noch einiges an Luft rauskommen. Kurz kontrollieren ob genug Flüssigkeit im Behälter ist.
Man kann jetzt alles zumachen, ich hab aber sowohl den Behälter als auch die Entlütungsschraube offen gelassen, wenn man im Auto sitzt, kann man vom Fahrersitz gut hinsehen, wenn es zu blubbern aufhört. Immer auch die Heizung prüfen, ob sie gut heizt – wenn sie kalt bleibt ist dort noch Luft drin und eventuell wird der Motor auch nicht gut gekühlt – aufpassen!
Den Wagen mal laufen lassen, immer mal leichte Gassstöße bzw. erhöhte Drehzahl, damit die Luftblasen raus kommen.
Bevor das Thermostat öffnet, nochmal Flüssigkeitsstand kontrollieren und Deckel vom AB und Entlüftungsschraube schließen und Entlüftungsschraube auch.
Wenn Thermostat geöffnet immer mal kurz die Entlüftungsschraube leicht aufdrehen und Luft raus lassen bzw. kontrollieren ob noch Luft kommt. Im Idealfall kommt nur noch Kühlmittel, dann sollte das erstmal erledigt sein und der Wagen ist entlüftet. Nochmal Flüssigkeit checken dann eine Runde fahren. Danach ein letztes Mal Flüssigkeit kontrollieren.
Das sollte es auch schon gewesen sein. Die Arbeit ist für einen Einzelnen machbar, wenn er keine 2 linken Hände hat und man kommt fast überall ganz gut hin.
Leider hab ich keine Bilder für euch gemacht, aber so sieht bspw. ein Kühlerschlauch aus, wenn jemand nur Wasser einfüllt oder einfach viel zu lange mit demselben Kühlmittel gefahren wird