Auch nach über 100 Jahren Führerscheingeschichte ist und bleibt der Blinker bzw. das Blinken im Straßenverkehr eine Geschichte voller Missverständnisse. In diesem Artikel erfahren Sie, was es mit diesem Hebelchen am Lenkstock auf sich hat, welchem Zweck er dient und wie man Ihn richtig benutzt.
Die Rolle des Blinkers
Der Blinker – auch bekannt als Fahrtrichtungsanzeiger – hat eine kleine aber relative wichtige Rolle bei der Teilnahme am Straßenverkehr. Grundlegend dient er dazu, den umliegenden Verkehrsteilnehmern Ihre Absichten oder Ihre Fahrtrichtung anzuzeigen. Daher vermutlich auch der Name dieser Einrichtung. Genial eigentlich!
Bis heute konnte nicht gänzlich geklärt werden, ob Verkehrsteilnehmer in der Lage sind Gedanken zu lesen oder nicht. Aus diesem Grunde wurde schon sehr zeitig in der Geschichte der Fahrzeugentwicklung der Fahrtrichtungsanzeiger in Form eines Schalters oder eines Hebels eingeführt, dessen Betätigung die gelben Lichtlein an der Seite des Fahrzeuges aktivieren.
Diese Lichtlein beginnen dann für die Dauer der Betätigung zu blinken. Hier ist nicht etwa das Lämpchen kaputt – nein – das Blinken ist die gewollte Funktionalität, sodaß auch Menschen mit Farbsehschwäche (z.B. Fussgänger) immer in der Lage sind den Fahrtrichtungsanzeiger richtig zu deuten und Ihre Absichten erahnen können.
Muss ich immer blinken?
Grundlegend ist der Einsatz des Blinkers immer dann von Bedeutung, wenn es jemanden gibt, der das auch sieht, oder den es interessiert. Da wir als Gesellschaft aber wissen, dass sich viele Menschen der Anwesenheit von anderen Individuen im Straßenverkehr gar nicht bewusst (oder einfach so überfordert) sind, ist es rechtlich so geregelt, dass man immer blinken muss.
Aber die anderen blinken auch nicht immer!
Andere verbrennen sich auch an einem Pappbecher Kaffee, obwohl draufsteht, dass der (dampfende) Inhalt heiss ist. Es liegt an Ihnen selbst, zu entscheiden zu welcher Gruppe sie zählen wollen. Am Ende kann der Blinker der ausschlaggebende Faktor sein, ob es zu einem Unfall kommt, oder eben nicht, denn der erfahrene Autofahrer weiß: Es nehmen auch weniger begabte Menschen am Straßenverkehr teil.
Darf ich nach Setzen des Blinkers immer gleich abbiegen?
Ob bzw. wann Sie nach Setzen des Blinkers abbiegen dürfen ergibt sich aus den situationsbezogenen, lokalen Vorrangregeln. Genauere Hinweise hierzu gibt Ihnen Ihre freundliche Fahrschule. Das Setzen des Blinkers (Zitat: “Aber ich habe doch geblinkt!”) ist keine ausreichende Begründung zum Ignorieren dieser Regeln.
Kann ich davon ausgehen, dass jemand, der nicht blinkt, auch nicht abbiegt oder plötzlich bremst?
Nein. Weil Sie können leider auch nicht davon ausgehen, dass jeder diese Anleitung gelesen hat. Für einige Verkehrsteilnehmer ist die Funktion des Blinkers entweder so verwirrend wie Quantenphysik oder pures Hexenwerk.
Wie blinke ich nun richtig
Richtig blinken bedeutet, den anderen Verkehrsteilnehmer zeitgerecht anzuzeigen, wenn Sie ein unvorhersehbares Manöver tätigen, sodaß diese sich auf diese Situation einstellen können.
Wenn Sie also im Begriff sind nach rechts abzubiegen, dann werden Sie ERST den Blinker betätigen BEVOR Sie bremsen. Der Hintermann weiß in diesem Fall direkt, dass sie vermutlich gleich Ihre Geschwindigkeit verringern und kann sich anpassen anstatt mit verbissenem Gesicht eine Vollbremsung aufgrund Ihres unvorhersehbaren Bremsmanövers zu riskieren.
Wenn Sie also zu jenen gehör(t)en, die ERST bremsen und DANN blinken (sogenanntes Alibi-Blinken), seien Sie sich gewiss, dass die anderen Verkehrsteilnehmer sich auf einen Schlag bewusst sind, dass Sie ein Vollidiot sind, der in der Schule nur Singen und Klatschen hatte. Das wollen Sie doch nicht.
2 Gedanken zu „Blinken – wofür es ist, und wie man’s macht“
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