Müll auf den Kanaren – Von Menschen ohne Verstand

Als langjähriger Bewohner aber auch als wiederkehrender Tourist, der sich für die Insel außerhalb seiner Hotelanlage interessiert ist es ein häufig anzutreffendes Bild: Müll, der einfach neben der Straße entsorgt wird.

Tatsächlich befinden sich auch die öffentlichen Müllcontainer neben der Straße – dort entsorgen die Bewohner Ihren anfallenden Hausmüll – quasi kleine Sammelstellen, von wo aus der Müll dann von den Müllfahrzeugen eingesammelt wird. Eigentlich sogar ein Müll-Drive-In

Das ist nicht immer schön, aber in Anbetracht der oftmals verzweigten und engen Siedlungen ein durchaus praktibabler Weg den Müll einzusammeln.

In diesem Beitrag geht es aber nicht um die Müllcontainer, sondern um jene Mitmenschen, die Ihren Müll dort entsorgen, wo sie gerade stehen. Meist jene Personen, deren Intelligenz nicht viel höher als die eines Pferdes liegt: Die kacken auch dort, wo Sie gerade stehen.

Dasselbe trifft auf einige Bewohner der Insel zu. Da wird gerne mal ein kompletter Transporter voller Müll in einer Nebenstraße im Barranco entsorgt – dort liegt er dann monatelang, bis sich die Plastiksäcke aufgelöst haben und früher oder später, Sand und Staub den Tatort verdecken.

Begründen kann man dieses Verhalten kaum. Es sind auch keine Einzelphänomene – an vielen Stellen findet man hinter einer Ecke Müll und Dreck, schnell ausgekippt aus dem Auto und dann abgehauen. Passiert. Leider. Man ist gewillt, den Müll einzusammeln, forschen, wem dieser gehört und in seinen Garten zu entladen.

Viel ersichtlicher wird dieses Verhalten, wenn man sich so manche Strände abseits der touristischen Zone betrachtet. Wir sprechen von den Stränden, die regelmäßig von Einheimischen besucht werden. Man nimmt Essen und Trinken mit – der Müll bleibt liegen.

Das führte mittlerweile dazu, dass die Zufahrt mit dem Auto zu den meisten Strände mit großen Steinen blockiert wurde – die Zufahrt auch nicht mehr erlaubt ist. Campen sowieso verboten. Man kann es der Exekutive auch nicht verwehren; wer einmal gesehen hat, welchen Saustall so manche Strandbesucher hinterlassen, der kann diese Aktion durchaus nachvollziehen – denn scheinbar ist bei einigen Menschen Hopfen und Malz verloren – auf gut deutsch: Sie raffen es nicht.

Schön wäre, wenn man diese Täter beobachtet, den Müll danach einsammelt und In Ihren Garten oder Ihrer Wohnung entsorgt – vielleicht würden Sie es dann kapieren.

Wir anderen müssen die bittere Pille schlucken – in Form von verdreckten Stränden oder eben gesperrten Zufahrten. Die, die es betrifft, kriegen es ohnehin nicht mit, die wandern eben zu Fuss mit Sack und Pack zum Strand und hinterlassen erst Recht wieder Ihren Dreck.

Erst kürzlich, Sohnemann der Nachbarin im elterlichen Fahrzeug vor gefahren – plötzlich bleibt er grundlos stehen, ich frage mich noch warum, dann seh ich schon, wie er seinen Müll beim Fenster auf die Straße entsorgt. Und solche Menschen dürfen wählen und dürfen nicht straffrei verprügelt werden.

Oder: So wie jedes Jahr war auch dieses Jahr wieder das Fest mit dem Fisch (mir fällt leider der Name nicht ein) – dort wird getanzt und gefeiert bis dann am späten Abend alle einem Pappmaschee-Fisch folgen, der am Meer in die Luft gesprengt wird.

Das tragische ist aber vielmehr der Zustand am Strand (wo das anschließende Feuerwerk stattfand) – es liegen überall leere Flaschen (auch viele zerbrochene) , Becher, Teller, Tüten herum – bevor die Feier am Strand überhaupt begonnen hat. Man kann kaum gehen, wer nur dünnes Schuhwerk oder Sandalen trägt läuft Gefahr sich den Fuss böse zu zerschneiden. Man will es kaum glauben, dass ein ganzer Strand in so kurzer Zeit dermaßen verdreckt werden kann.

Der kanarische Einstellung zu Ihrer Umgebung ist teilweise unter aller Sau und verachtenswert.  Die Polizei zwar präsent aber relativ machtlos, hat man es doch mit einer riesigen Horder an Jugendlichen und Erwachsenen zu tun, denen der Müll scheinbar so egal ist der bekannte Sack Reis in China – und alle feiern Sie Ihre Müllparty.

Dieser Beitrag lässt kein gutes Haar auf den kanarischen INselbewohnern obwohl es auf der Hand liegt, dass es auch sehr viele anständige Bürger gibt (muss man nicht extra erwähnen) und dass sich auch jede Menge Touristen benehmen wie Säue vor dem Schlachttag – aber man muss dieses Thema auch mal ansprechen, da es sich in den letzten Jahren nicht verbessert hat.

Klar – heute gibt’s auf der Insel erste Ansätze in Richtung Mülltrennung und das muss man den gemeinden auch hoch anrechnen, da eventuell (noch) gar keine Infrastruktur für die Verwertung existiert, aber dennoch geht es in die richtige Richtung. Ob die Bürger der Insel das nun einheitlich akzeptieren oder nicht, ist eine andere Frage.

Auch der Aufwand einer Sensibilisierung für die Umwelt in den kanarischen Schulen ist sehr interessant und vorbildlich.

Die Hoffnung bleibt, dass das Umweltbewusstsein der Menschen auf der Insel ein akzeptableres Niveau erreicht – aber es scheint ein langsamer Prozess zu sein.

Habt Ihr auch Erfahrungen mit Müll auf Gran Canaria gemacht? Erzählt davon in den Kommentaren!

5 Gedanken zu „Müll auf den Kanaren – Von Menschen ohne Verstand“

  1. Die Insel von ihrer schäbigen Seiten, die von den Touristen verursacht wird! Gestern sind wir nochmal losgefahren um die Insel zu erkunden – boaaa wie scheiße sich der Mensch benimmt!!! Da fährt man über die Berge durch diese schöne Natur – an manchen Plätzen sieht man ganz schön viel Plastikmüll , einfach dort entsorgt (weil man zu dumm ist , den Müll den man verursacht wieder mitzunehmen und ihn auf der Insel in den überall rum stehenden Müllcontainern zu werfen) – richtig schlimm! Oben in den Bergen gibt’s sogar Stellen wo man Müll entsorgen kann- bei den Aussichtsplattformen sowieso – und am Strand liegen die Kippen on mass rum! Ich bin total entsetzt Sowas muß bestraft werden ! Wie asozial dass ist – könnte platzen vor Wut! Ja sowas macht mich auch traurig 🙁

  2. Gran Canaria ist eine wunderschöne Insel. Die Wandermöglichkeiten sind sehr gut. Seit Jahren gehen wir da nicht mehr baden. Der Geruch von Fäkalien in der Dunkelheit ist nicht zu”überriechen”. Inzwischen ist dort mehr Tourismus als die Insel verkraften kann. Von Jahr zu Jahr diese Verschlechterung erleben zu müssen stimmt uns traurig. Die Kreuzfahrtschiffe und die kurzen Reieaufenthalte begünstigen nicht den immer strapazierten ökologischen Fußabdruck eines Menschen. Das Bewusstsein und die Wahrnehmung aller Menschen egal ob Einheimische oder Urlauber.

    1. Der besagte Geruch kann aber auch von den örtlichen Abwasserverarbeitungsstellen kommen – die sind oft nach an der Stadt hinter einem Berg. Wenn man die Autobahn durchfährt riecht man eine bei San Agustin und die nächste wieder bei Arguineguin. Bin nicht sicher ob man dagegen viel tun könnte.

      In jedem Fall empfiehlt sich für all jene, die dem Tourismus entfliehen wollen, sich von den Touri-Orten einfach fern zu halten, dann kriegt man eigentlich auch wenig vom Tourismus mit. Dann kann man super wandern oder schwimmen gehen 🙂

  3. Nicht zu vergessen ist der Hundekot. Ekelhafte Erscheinungen. Diese Trettminen findet man Weltweit. Nur hier auf der Insel ist es sehr extrem. Pappcontainer laufen regelmässig über. Weil die Bewohner zu faul sind die Pappe zu falten. Wenn die nicht durch die Öffnung Passen werden sie einfach daneben entsorgt. Das machen die Eltern neben ihren Kindern. Super Vorbilder.

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